Der Studiengang Jura, oder auch an manchen Universitäten “Rechtswissenschaften” genannt, wird mittlerweile von nahezu jeder deutschen Universität angeboten und zählt zusammen mit Medizin und Pädagogik sowie BWL zu den beliebtesten Studiengängen im gesamten Land. Diesen kann man dabei – ähnlich wie Medizin- nur an Universitäten und nicht an deutschen Fachhochschulen studieren.
Aufgrund der sehr hohen Absolventenanzahl im Bereich Jura gibt es dementsprechend auch immer mehr Anwälte in Deutschland, die ihren Klienten rechtlichen Beistand sowie Beratungen in verschiedenen Fachbereichen anbieten (vgl. Statistik der Bundesrechtsanwaltskammer). Dieses rasante Branchenwachstum, bei welchem sich auch momentan kein Ende absehen lässt, führt allerdings ebenfalls unter marktwirtschaftlichen Aspekten zu einem ebenso starken Anstieg von Konkurrenz und Wettbewerb unter den verschiedenen Anwälten.
Gerade junge noch im Beruf noch nicht allzu erfahrene Anwälte haben es hierdurch verhältnismäßig schwer schnell eine erfolgreiche Karriere zu beginnen, insbesondere in den bekannten Bereichen wie z. B. dem Strafrecht oder Familienrecht.
Spezialisierung auf US-Wirtschaftsrecht als Karrierechance
Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, sich noch im Studium (insbesondere vor dem Master bzw. nach der Zwischenprüfung) zu überlegen, ob man sich nicht als deutscher Anwalt auf lukrative juristische “Nischenbereiche” fokussieren sollte. In diesem Zusammenhang stellt insbesondere die Spezialisierung auf Rechtsbereiche innerhalb des US-Wirtschaftsrechts eine lohnenswerte Alternative dar: Da der US-amerikanische Markt zu den größten Absatzmärkten der Welt gehört, ist dieser ebenso auch für deutsche Unternehmen überaus lukrativ. Zudem sind die weltweiten Zentren bestimmter Branchen ebenfalls in den USA angesiedelt, beispielsweise Silicon Valley als Epizentrum der weltweiten IT-Industrie.
Ein weiterer wichtiger Faktor stellt hierbei das amerikanische Wirtschaftsrechtssystem an sich dar: Aufgrund der großen Unterschiede im Vergleich zum deutschen Recht, sind ausländische Unternehmen dort potentiell viel stärker auf eine kompetente anwaltliche Vertretung angewiesen, beispielsweise im Rahmen der Produkthaftung, Firmengründung oder auch im Bereich der Vertragsgestaltung.
Ergänzend hierzu kann die USA ebenfalls als Arbeitsstandort im Vergleich zu Deutschland für viele Absolventen sicherlich eine große Anzahl an Vorteilen bieten.
Wie kann ich mich auf US-Recht spezialisieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bereits im Studium auf Schwerpunkte innerhalb des amerikanischen Wirtschaftsrechts zu spezialisieren. Eine sicherlich sehr gute, allerdings auch nicht ganz günstige Option besteht darin, im Rahmen eines Auslandsstudiums an einer amerikanischen Universität vor Ort die entsprechenden Qualifikationen zu erwerben. Dazu findet man beispielsweise auf dieser Seite eine umfassende Auflistung von Master-Studiengängen und Hochschulen in den USA.
Alternativ hierzu bieten auch diverse deutsche staatliche Hochschulen die Möglichkeit, im Rahmen des Jurastudiums ein Auslandssemester mit diesen Schwerpunkten an einer ausgewählten Universität in Amerika zu absolvieren, beispielsweise die Universität Münster. Hier lohnt es sich gezielt an der eigenen Hochschule einmal diesbezüglich nachzufragen oder sich vor Studienbeginn gezielt eine Universität nach diesem Kriterium auszuwählen.
Weitere Informationen:
- Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung zum Thema
- Ein Ranking der besten US-Universitäten im Bereich Jura
- Die Homepage von H.Roske & Associates LLP