Hier wird der Lehramt Studium Aufbau an der Universität erklärt. Dabei wird besonders auf die verschiedenen Schulformen sowie auch auf die Vor-und Nachteile des Berufs eingegangen.
Schulformen im Lehramt Studium Aufbau:
Das Lehramt Studium unterscheidet sich in einigen Punkten von den gängigen anderen Studiengängen. Hier muss man sich zunächst auf die Schulform festlegen, wobei man später im Beruf allerdings auch die Möglichkeit hat, sich durch externe Fortbildungen für eine andere Schulform zu qualifizieren.
Es gibt insgesamt drei Kombinationen dabei.
- Gymnasium und Realschule
- Grundschule und Hauptschule
- Sonderschule bzw. Lernbehindertenschule
Unterschiede
Bei diesen ist zu beachte, dass man das Lehramt Studium auf Grundschule automatisch mit der Hauptschule studiert, also anschließend für beide Schulen qualifiziert ist. Das gleiche gilt wenn man Gymnasium und Realschule wählen möchte. Grundlegend ist dieses in Fächer aufgeteilt. Man hat die Wahl 2 oder 3 davon zu studieren, wobei allerdings nicht jedes mit einem beliebige anderen kombinierbar ist. Zusätzlich zu den 2 bis 3 Fachrichtungen für die man sich entscheidet, kommt automatisch ein drittes Fach, ESL hinzu.
Lehramt Studium Aufbau & Referendariat:
ESL steht für Erziehungswissenschaftliche Lehrerausbildung, hier wird die Didaktik und Pädagogik vermittelt. Das Lehramt Studium ist nur auf regulären Unis (Hochschulen) wählbar und nicht an FHs. An einigen wenigen Universitäten bietet sich noch die Möglichkeit,dieses mit dem Staatsexamen abzuschließen, regulär wird allerdings im Zuge der Umstrukturierung dieses mit dem Bachelor of Education abgeschlossen.
Die Regelstudienzeit ist mit ca. 9 Semestern recht hoch. Anschließend muss jeder noch das Referendariat absolvieren, welches zwischen 1-2 Jahren dauert. In diesem unterrichtet man an einer Schule und muss eine große Anzahl von Lehrproben absolvieren (Unterricht wird beobachtet und bewertet), aus denen sich die Abschlussnote zusammensetzt.
Vorteile des Lehrerberufs:
Alle 3 bzw. 4 Fächer die man aussuchen kann sind in der Gewichtung sowie vom Aufwand her relativ gleich. In den ersten Semestern ist es meistens Pflicht, ein ausführliches Praktikum an einer Schule zu absolvieren, um die Berufswahl zu überprüfen. Das allgemeine Vorurteil, die spätere Tätigkeit als Lehrer sei einfach und erfordere nicht viel Zeit ist schlichtweg falsch. Man hat zwar mehr Ferien als jeder andere Deutsche Arbeitnehmer, allerdings sollte man die Lehrtätigkeit sowie die Vor-und Nachbereitung nicht unterschätzen, sie arbeiten daran nicht weniger als in einem “normalen“ Beruf. Punkte die für diesen sprechen sind:
- Kreativer Beruf
- Abwechslung, Kontakt mit jungen Menschen
- guter Verdienst
- Verbeamtung
- höherer Ferienanteil
- Familienfreundlichkeit
- Viele Freiheiten in der Ausübung
Lehramt Studium: Verdienst & Voraussetzungen:
Der Verdienst im späteren Beruf variiert, je nachdem auf welche Schulform man sich spezialisiert. So liegt er bei Berufsschullehramt sowie beim Gymnasium erfahrungsgemäß bei ca. 2700 € Einstiegsgehalt Brutto, Gehaltsstufe A13. In den andern Fällen liegt er etwas niedriger. Ein weiterer großer Anreiz ist die Verbeamtung. Durch diese ist man quasi unkündbar. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verbeamtung sind:
- Abgeschlossenes Lehramt Studium inkl. Referendariat
- Eignungsprüfung bestanden
- Alter
- Keine Vorstrafen
Jobchancen nach dem Lehramt Studium:
Die Arbeitsplatzperspektiven variieren sehr stark nach der Schulform sowie dem Lehramt Studium Aufbau. Erfahrungsgemäß ist das Berufsschullehramt am meisten gefragt. Allerdings sind die Chancen bei den anderen aufgrund des Hohen Altersdurchschnitts der vorhandenen Arbeitskräfte sehr gut. Bei den Fächern sieht der Fall schon etwas anders aus. Grundsätzlich sind naturwissenschaftliche wie Mathematik, Physik, Elektrotechnik etc. am stärksten gefragt.
Wer allerdings ein anderes aussuchen möchte, und dabei bereit ist in ganz Deutschland später zu arbeiten, muss sich in der Regel auch keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. Bei den ingenieurwissenschaftlichen kann man sich sogar meistens seine Schule aussuchen, aufgrund der immensen Nachfrage. Allerdings sehe ich persönlich, gerade bei weiblichen Studentinnen, die auf Grundschule studieren möchten, die Gefahr, nicht später an einer Grundschule tätig zu werden und an einer Hauptschule unterrichten zu “müssen“, da gerade weibliche Lehrkräfte dort eher nicht gesucht sind.
Wichtig bei der Berufswahl:
Dies ist meines Wissens aber die einzige Ausnahme. Man sollte sich auch darüber klar sein, dass dieser Studiengang-je nach Ausrichtung anspruchsvoll und im Gegensatz zu den meisten anderen sehr lang ist. Zudem kommt noch das Referendariat dazu. Man benötigt für das Lehramt Studium auch eine hohe Sozialkompetenz, da man später dauerhaft vor einer recht großen Klasse sprechen und unterrichten muss. Zudem ist es nicht empfehlenswert nur zu wollen, da die Rahmenbedingungen sehr gut sind-man sollte primär Spaß am Beruf haben. Gerade deswegen ist das in den ersten Semestern zu absolvierende Orientierungspraktikum sehr wichtig.
Fächer & angestellte Lehrer:
Die Anzahl der möglichen Kombinationen, welche man wählen kann ist unglaublich groß. Gerade durch die verschiedenen Schulen ist es möglich, fast jedes zu wählen un in sein Lehramt Studium zu integrieren. Über die Kombinationen sollten Sie sich bei den verschiedenen Unis informieren, da diese auch variieren können. Neben dem regulären Verlauf, gibt es die Möglichkeit als Quer-oder Seiteneinsteiger in den Beruf zu kommen. Allerdings müssen dabei nach wie vor die genannten Kriterien erfüllt werden um auch Verbeamtet zu werden, ansonsten ist man im Angestellten-Verhältnis, bei dem der Verdienst etwa 400 € niedriger ist, aufgrund der höheren Abgaben.
So gibt es die Möglichkeit, sich sein abgeschlossenes Lehramt Studium anerkennen zu lassen und dann nur noch das sogenannte 3. Fach ESL -Lehramt zu machen, zudem können Sie auch mit einem anderen Beruf sich in Pädagogik weiterbilden und als Angestellter unterrichten